über Das magische Erbe der Ryūjin | Eisenacher Rezi-Center
Rezension
Das magische Erbe der Ryūjin
Veröffentlicht am 16. Juni 2016 von lordbreakingham
Stephan Lethaus
Das magische Erbe der Ryūjin
Menschen – Drachen – Ryūjin
Rezension:
Nachdem sie zufällig belauscht, wie der Burgzauberer Mortemani seine Ränke schmiedet, um der Reinen Magie zur Vorherrschaft über die Alte Magie zu verhelfen, muss die Nichte des Kaisers mit ihrem Baby fliehen. Doch der Zauberer kann ihr noch einen Fluch auferlegen. Als sie keinen anderen Ausweg mehr sieht, setzt sie ihren kleinen Sohn als Findelkind vor einer fremden Burg aus.
17 Jahre später ist dieses Kind, Rob, zu einen jungen Mann herangewachsen, der auf Burg Skargness als Stalljunge arbeitet. Im Kürze wird hier ein großes Fest stattfinden, bei dem sich der Sohn des Burgherren mit einem junger Drachen verbinden und somit zum Drachenmagier werden soll. Damit soll die Alte Magie, in der Drachen eine wichtige Rolle spielen, gestärkt werden. Es gibt leider nur noch sehr wenige Drachenmagier, und Zuwachs wird dringend benötigt, um der Reinen Magie weiterhin Paroli bieten zu können. Die sagenhaften Ryūjin, Mischwesen zwischen Drache und Mensch, die beide Formen annehmen können, gibt es schon sehr lange nicht mehr – falls es sie überhaupt wirklich jemals gab. Als es endlich soweit ist, geht bei der Zeremonie jedoch etwas schief.
Mi Lou arbeitet im Jahr 2055 in Vacouver.. Ihr wurden bereits als Kind mehrere Implantate eingepflanzt, mittels derer sie ihr Gehirn direkt mit Computern verbinden kann. Ihr Vater, der in Italien lebt, forscht an der Weiterentwicklung solcher Implantate. Als er dabei zufällig auf die wahren Pläne seiner Auftraggeber stößt, wird er ermordet. Als Mi Lou anreist, um sich um die Hinterlassenschaft ihres Vaters zu kümmern, gerät auch sie ins Fadenkreuz der Mörder. Doch das Mädchen wurde bereits als Kind von ihrem Großvater in Kampfsport ausgebildet. Als es zum Kampf auf Leben und Tod mit dem ebenfalls durch Implantate aufgewerteten Mörder kommt, erwachen beide plötzlich in einer fremden Welt.
„Das magische Erbe der Ryūjin“ stellt den Start der „Ryūjin Saga“ dar. Wie man bereits an der kurzen Inhaltsbeschreibung sieht, handelt es sich hierbei um eine Mischung aus Fantasy und Science Fiction, wobei zumindest für den vorliegenden Band gesagt werden muss, dass die Fantasy eindeutig im Vordergrund steht und diese nur mit einer Prise SciFi gewürzt wurde. Aber wie liest es sich nun, wenn eine mittelalterlich geprägte Fantasy-Story auf bionische Implantate trifft? Gut, muss die Antwort lauten. Dabei sei angemerkt, dass die genaue Art der Verquickung beider Welten in diesem Band noch nicht aufgeklärt wird. Dass Mi Lou dabei eine Schlüsselrolle spielt, ist aber wohl mehr als nur wahrscheinlich.
Der Autor Stephan Lethaus legt mit seinem Erstlingswerk eine überzeugende Story-Idee vor, auf deren weitere Entwicklung man gespannt sein darf. Dabei schafft er es, logische Widersprüche zu vermeiden. Natürlich bleiben am Ende noch Fragen offen, die aber hoffentlich in den zu erwartenden Fortsetzungen noch beantwortet werden werden. Was wurde beispielsweise aus Robs Mutter, nachdem sie ihren Sohn aus Verzweiflung vor der Burg Skargness ablegte? Wer war eigentlich ihr Mann und Robs Vater? All das wurde bisher nicht aufgeklärt.
Fazit:
Dieses Buch ist der Auftakt einer interessanten Fantasy-Geschichte mit SciFi-Touch, auf deren weitere Entwicklung man gespannt sein darf.